Ein Traumstart für den FC Aarau – und viele bemerkenswerte Fakten aus der DCL
10. Sep. 2025
DCL
Nach sechs Spielrunden der dieci Challenge League 2025/26 präsentiert sich das Bild mit klaren Trends, eindrücklichen Serien und spektakulären Geschichten. Ein Rückblick auf den Saisonstart.
Tabellenführer: FC Aarau
Der FC Aarau ist die dominierende Mannschaft der bisherigen Saison.
- Perfekte Serie: Aarau gewann als einziges Team alle sechs Spiele. Noch nie zuvor startete der FCA in einer DCL Saison mit mehr als drei Siegen in den ersten sechs Partien (zuletzt 2021/22).
- Historische Dimension: Aarau ist erst das fünfte Team seit der Ligareform 2003, das alle sechs Saisonspiele gewann. Drei der vier Vorgänger stiegen am Ende als Meister in die Super League auf (Yverdon 2004/05, St. Gallen 2008/09, Lausanne 2010/11). Nur der FC Schaffhausen (2017/18) blieb trotz 6-0-Start in der Challenge League. Auffällig: In allen Fällen riss die Serie nach dem sechsten Sieg – der FCA könnte also für ein Novum sorgen.
- Schneller Punktezuwachs: Mit 18 Punkten aus 6 Spielen hat Aarau jetzt schon so viele Zähler wie nach 12 Partien der Vorsaison.
- Starke Kontrolle: Der FCA ging in jedem Spiel in Führung und lag noch nie im Rückstand.
- Offensivpower: 15 Tore in sechs Spielen bedeuten gemeinsam mit Vaduz Ligabestwert. Mehr als 15 in diesem Zeitraum erzielten zuletzt Lausanne (20 Tore, 2019/20).
- Effizienz im Pressing: Drei Tore nach hohen Ballgewinnen (40 m oder näher zum gegnerischen Tor) – alleiniger Bestwert der Liga.
- Defensive Heimstärke: In allen drei Heimspielen blieb Aarau ohne Gegentor (6:0-Tore) – erst das fünfte Team seit der Ligareform mit einem solchen Start. Den Rekord (6 Heimspiele ohne Gegentor) hält St. Gallen 2008/09.
- Zweikampfmonster: Mit 115 Duellen pro Partie führt Aarau auch diese Kategorie an.
- Offensivaktionen: 200 Strafraumaktionen – mit Abstand Spitzenwert vor Stade-Lausanne-Ouchy (162).
- Konstanz: Mit nur vier Startelfwechseln nach sechs Spielen nahm Aarau am wenigsten Veränderungen vor (Bellinzona, Rapperswil-Jona, Nyon je 10).
- Torjäger Valon Fazliu: Führt die Torschützenliste mit sechs Treffern an. Er traf in den letzten vier Einsätzen in Folge – seine längste Serie seit 2020. In fünf Spielen am Stück traf er noch nie. Fazliu erzielte zudem einen Hattrick beim 5:4-Auswärtssieg in Nyon – neben Joris Manquant der zweite Dreierpacker dieser Saison.
Allgemeine Fakten zur dieci Challenge League
- Heimvorteil: 70% der Siege gingen an die Heimteams (16 von 23) – auf Saisonhochgerechnet wäre dies Bestwert seit der Ligareform 2003.
- Spektakel in Nyon: Das 5:4 von Aarau bei Stade Nyonnais war das torreichste Spiel seit Mai 2024 (Thun – Vaduz 6:3). Mehr Tore (10) gab es seit 2003 nur beim 6:4 von Winterthur gegen La Chaux-de-Fonds (2007).
- Doppel-Hattrick-Spiel: Das 5:4 war erst das dritte Spiel seit 2003 mit zwei Hattrick-Schützen.
2 Hattricks in einem DCL-Spiel
Datum | Heimteam | Auswärtsteam | Ergebnis | Heim-Spieler | Auswärts-Spieler |
22.08.2025 | Stade Nyonnais | Aarau | 4-5 | Joris Manquant (3) | Valon Fazliu (3) |
29.08.2009 | Thun | Stade Nyonnais | 9-0 | Pape Omar Faye (4), Jocelyn Roux (4) | xxx |
10.04.2005 | Sion | Chiasso | 4-3 | Léonard Thurre (3) | Rafael Caetano De Araujo (3) |
Weitere Beobachtungen
- Torflut: Am 4. Spieltag fielen 25 Tore – Saisonhöchstwert. Mehr Tore gab es zuletzt 2019/20 (27).
- Weitschüsse: 23.3% aller Treffer entstanden durch Schüsse von ausserhalb des Strafraums (21 von 90) – deutlich mehr als 2023/24 (13.9%).
- Späte Tore: 27.7% aller Treffer fielen in der Schlussviertelstunde – ebenfalls höher als letzte Saison (22.6%).
- Altersunterschied: Zwischen der jüngsten Startelf (Stade Nyonnais: 22 Jahre, 215 Tage) und der ältesten (Yverdon: 29 Jahre, 145 Tage) liegen fast sieben Jahre.
- FC Vaduz: Extrem effizient (+4.3 Tore über xG), mit den meisten Schüssen nach hohen Ballgewinnen (14) und den meisten Sequenzen mit mind. 10 Pässen (77). Dazu vier Heimsiege in Serie – wie zuletzt 2004/05.
- Yverdon Sport FC: Erspielte sich die höchste Chancenqualität (xG = 13.4).
- Neuchâtel Xamax FCS: Führend bei hohen Ballgewinnen (63) und mit der am weitesten vorne liegenden Balleroberungslinie (45.9 m).
- FC Stade Nyonnais: Zweitwenigste Grosschancen (7), aber höchste Effizienz (71% verwertet).
- FC Stade Lausanne-Ouchy: Führend bei Sequenzen mit mind. 10 Pässen, die zu Aktionen im Strafraum führten (13), und mit tiefstem PPDA-Wert (8.2).
- FC Rapperswil-Jona 1928: Führt gemeinsam mit Vaduz die Kopfballtor-Statistik an (3).
- FC Wil 1900: Mit 92 Pressingsequenzen Bestwert der Liga.
- Etoile Carouge FC: Nur ein Gegentor in der ersten Halbzeit (Minute 18 gegen Xamax) – geteilter Bestwert mit Aarau.
- AC Bellinzona: Höchster Anteil an Weitschusstreffern (50%).
- Sieglos: Carouge und Bellinzona warten noch auf den ersten Sieg. Carouge mit den wenigsten Toren (3), Bellinzona mit den meisten Gegentoren (17).