Ein Saisonstart voller Überraschungen und Rekorde
10. Sep. 2025
BSL
Das Überraschungsteam: FC Thun
Der FC Thun sorgt für die grösste Überraschung der bisherigen Saison. Die Berner Oberländer sind als einziges Team noch ungeschlagen (4 Siege, 1 Unentschieden) und legten mit vier Siegen in Serie los – ein Kunststück, das in der BSL-Historie zuvor nur drei Teams schafften: der FC Basel (4-mal), der FC Zürich (3-mal) und die Young Boys (2-mal).
- Rekordstart: 13 Punkte nach fünf Spielen bedeuten Vereinsrekord und Bestmarke für einen Aufsteiger. Zuvor lag der Spitzenwert bei 12 Punkten (2004/05) bzw. 11 Punkten für einen Aufsteiger (FCZ 2017/18).
- Historischer Vergleich: Bereits jetzt hat Thun mehr Punkte geholt als in der kompletten Vorrunde der Abstiegssaison 2019/20 (12 Punkte in 20 Spielen).
- Saisonübergreifende Serie: Mit sieben Siegen und fünf Remis ist Thun seit 12 Super-League-Spielen ungeschlagen – laufender Vereinsrekord.
- Comeback-Qualitäten: Thun drehte in dieser Saison beide Spiele nach Rückstand (2:1 in Lugano, 2:1 in Luzern) und holte so schon mehr Punkte nach Rückstand (6) als 2019/20 insgesamt (5).
- Spielweise: Auffällig ist die Kombination aus klarem Spielprinzip und Einsatzbereitschaft. Thun führt die Liga bei Pressingsequenzen (77, gleichauf mit GC) und hohen Ballgewinnen (45) an.
Der FC Lausanne-Sport setzt auf Pressing
Peter Zeidlers Team beeindruckt mit aggressivem Pressing:
- PPDA: Das Team von Peter Zeidler hat den geteilt tiefsten PPDA-Wert der Liga, lässt im Schnitt nur 9.1 gegnerische Pässe pro eigene Defensivaktion zu, so wenige wie sonst nur Thun. Der PPDA-Wert (Passes Per Defensive Action) ist eine Kennzahl im Fussball, die misst, wie intensiv eine Mannschaft presst, indem sie die durchschnittliche Anzahl der Pässe des Gegners angibt, bevor die verteidigende Mannschaft eine Abwehraktion (Tackling, Abfangen, Foul) im vorderen und mittleren Spielfelddrittel ausführt.
- Balleroberungslinie: LS-Balleroberungslinie steht bei 44.5 Metern vor der eigenen Grundlinie – so hoch wie bei keinem anderen Team.
Die Grasshoppers bauen auf junge Spieler
Der Grasshopper Club Zürich setzt konsequent auf Talente:
- Jüngste Startelf: Mit 23 Jahren und 305 Tagen im Schnitt stellte GC die jüngste Anfangsformation der Saison.
- Jüngster Torschütze: Pantaleo Creti traf mit 17 Jahren und 39 Tagen und ist damit der jüngste Torschütze 2025/26.
- Breite Torschützenliste: Neben Creti trafen fünf weitere Spieler mit höchstens 22 Jahren – ein Liga-Bestwert. Nur Routinier Saulo Decarli (33) fällt aus dem Muster.
- Sieben verschiedene Torschützen: Gemeinsam mit Thun führen die Hoppers auch diese Kategorie an.
- Steigerungspotenzial: GCs Werte bei Passquote (65%) und Zweikampfquote (42%) sind ligaweit die tiefsten, allerdings bestreiten die Zürcher im Schnitt auch die meisten Zweikämpfe (120 pro Spiel).
Weitere bemerkenswerte Fakten
- Young Boys: Beste Zweikampfquote (54%), aber auch die wenigsten Zweikämpfe pro Spiel (90).
- YB-Talent Olivier Mambwa: Mit 16 Jahren und 269 Tagen jüngster Spieler mit direkter Torbeteiligung seit Beginn der Opta-Datenerfassung (2017/18).
- FC Zürich: Meiste Ballbesitzphasen mit mindestens 10 Pässen (43).
- FC Lugano: Höchster Ballbesitz (56%), die meisten Pässe pro Spiel (460) und beste Passquote (85%).
- Nicolas Vouilloz (Basel): Beste Zweikampfquote aller Spieler mit mindestens vier Duellen pro Partie (83%).
- Torhüter: Lukas Watkowiak (St. Gallen) mit bester Abwehrquote (86%), gefolgt von Anthony Racioppi (Sion, 80%), der als einziger zweimal zu Null blieb.
Shootingstar Alessandro Vogt
Vor der Saison hätten wohl die wenigsten Alessandro Vogt als Topscorer-Kandidaten genannt. Nach fünf Runden führt der 20-Jährige jedoch die Wertung an:
- Einziger Spieler mit fünf Toren und sechs Scorerpunkten.
Topscorer – Brack Super League 2025/26
Rang | Name | Team | Tore | Assists | Scorerpunkte |
1 | Alessandro Vogt | St.Gallen 1879 | 5 | 1 | 6 |
2 | Christopher Ibayi | FC Thun | 4 | 1 | 5 |
2 | Matteo Di Giusto | FC Luzern | 2 | 3 | 5 |
4 | Xherdan Shaqiri | FC Basel 1893 | 2 | 2 | 4 |
4 | Philip Otele | FC Basel 1893 | 2 | 2 | 4 |
4 | Umeh Emmanuel | FC Zürich | 1 | 3 | 4 |
- Vogt traf als Einziger in zwei Spielen doppelt (5:0 gegen Winterthur, 2:1 in Lausanne).
- Vogt ist der einzige Spieler mit drei Torbeteiligungen in einer Partie (2 Tore, 1 Assist beim 5:0 gegen Winterthur).
- Vogt überperformte seinen xG-Wert um 3.4 (5 Tore bei 1.6 xG) – klarer Topwert aller Spieler. Auf Platz 2 in diesem Ranking folgten YBs Darian Males und Sions Josias Lukembila (1.3 - beide 2 Tore bei 0.6 xG).
- Nur Albian Ajeti (16) schoss häufiger aufs Tor als Vogt (15).
- Vor dieser Saison kam Vogt erst zweimal in der BSL zum Einsatz, in der Vorsaison wurde er in zwei Partien in der Nachspielzeit eingewechselt.
Miroslav Stevanovic vor Meilenstein
Auch mit 35 Jahren bleibt Miroslav Stevanovic eine prägende Figur. Dank zwei direkten Torbeteiligungen beim 2:2 gegen Luzern fehlt ihm nur noch ein Scorerpunkt bis zur 100er-Marke.
Meiste Torbeteiligungen seit 2019/20 – Brack Super League
Rang | Spieler | Spiele | Tore | Assists | Torbet. |
1 | Jean-Pierre Nsame | 126 | 83 | 18 | 101 |
2 | Miroslav Stevanovic | 203 | 46 | 53 | 99 |
3 | Antonio Marchesano | 198 | 53 | 31 | 84 |
4 | Cedric Itten | 129 | 56 | 13 | 69 |
5 | Christian Fassnacht | 135 | 49 | 17 | 66 |
- Seit seiner Ankunft in der Super League 2019/20 war nur Jean-Pierre Nsame (101) an mehr Toren direkt beteiligt als Miroslav Stevanovic (99). Doch seine 53 Assists sind in diesem Zeitraum klarer Höchstwert – hier folgt hinter ihm FCSG-Captain Lukas Görtler mit 32.
- Stevanovic war in 14 verschiedenen Super League Spielen Torschütze UND Assistgeber – dies ist Liga Höchstwert seit 2019/20, vor Christian Fassnacht (10).
- In dieser Saison war er an 60% der Servette-Tore beteiligt (3 von 5), übertroffen nur von Matteo Di Giusto (63%).